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Rezension Haus Wilhelmsburg, Borkum, Wohnung 101

Es ist das 1. Mal, dass ich mir die Mühe mache, eine Rezension für ein Feriendomizil abzugeben. Ich denke, in diesem Fall ist es aber absolut nötig. Fangen wir mal mit der Beschreibung des Vermieters an:

„Außergewöhnliche 4 Personen Wohnung mit direktem Blick auf das Meer und die Seehundbank.“

-          Außergewöhnlich ist diese FW wirklich: Mit schätzungsweise 30 qm für 4 Personen viel zu klein (zumindest wenn man kein osteuropäischer Wanderarbeiter ist und mit derart wenig Raum auszukommen gewohnt ist). Und mit 110,- € pro Tag in der Hauptsaison eindeutig viel zu teuer. Da hilft auch die Nähe zum Strand nichts. Von der Seehundbank sieht man lediglich die nördliche Seite, die Tiere halten sich aber am südlichen Ende auf.

„2 großzügige Zimmer auf verschiedenen Ebenen mit Schlafempore.“

-          Das Wohnzimmer ist ausreichend groß, die Schlafküche dafür umso kleiner. Eine Raumnische ist horizontal geteilt – im oberen „Raum“ liegen 2 Matratzen, eine Seite ist zur Küche völlig offen. Unmittelbar darunter liegt der Elternschlafraum, der nicht einmal eine Tür, geschweige denn ein Fenster besitzt. Die Vorhänge an den seitlichen Eingängen hätte man sich sparen können. Der einzige Raum, der durch eine Tür getrennt ist, ist das Bad / WC. Abends z. B. in Ruhe fernsehen während die Kinder schlafen war folglich nicht möglich.

„Vor dem abgetrennten Schlafseparée findet sich eine Kochnische mit gemütlicher Essecke“

-          Unter einer gemütlichen Essecke für 4 Personen stelle ich mir etwas anderes vor, als einen Tisch von ca. 60 x 60 cm. Ich denke, mit „ungemütlich“ kann man das besser beschreiben. Zumal die Kochnische auch so gut wie keine Ablagemöglichkeiten bietet.

„Der Badbereich ist ausgestattet mit einer Wellnessdusche“

-          Das ist aber auch schon alles. Übergewichtige Personen hätten wohl ernsthafte Probleme bekommen, sich in diesem Bad zu bewegen. Wellnessdusche schön und gut, aber hier gab es nicht einmal einen Fön. Auch die Suche nach einer Steckdose für einen extra am Urlaubsort angeschafften Haartrockner blieb erfolglos!!!

„Selbstverständlich kann auf Wunsch ein Babybett oder ggf. Gästebett zugestellt werden.“

-          Ich frage mich, wo man das hätte hinstellen wollen. Außer im Wohnzimmer gab es keinen Platz mehr, auf den 3 oder 4 Stufen hinunter zur Schlafküche könnten sich kleine Kinder zudem verletzen.

Das ist aber noch lange nicht alles. Bei der Straße, an dem sich das Haus befindet, handelt es sich um eine Zuwegung zum Strand, die relativ stark frequentiert ist. Ruhe kehrte hier erst ab ca. 22.30 – 23.00 Uhr ein. Danach konnte man die Geräusche im Haus besser vernehmen, da man hier auf Schallschutzmaßnahmen wie leise oder dicht schließende Türen komplett verzichtet hat. Wenn dann endlich auch im Haus Ruhe war, störte eine Abluft- oder Wasserleitung, die durch den Schlafraum führte. Die Verkleidung half nicht wirklich, die Lautstärke auf ein zum Schlafen nötiges Maß zu reduzieren. Na ja, als Vermieter will man ja schließlich Geld verdienen und nicht ausgeben. Dazu gehört natürlich auch handwerklicher Pfusch, der sich beim Übergang vom winzigen Flur in den Wohnraum am deutlichsten zeigt. Das Bodenniveau wurde nicht angeglichen, es wurde mit gleicher Fliese einfach 2 – 3 cm tiefer weitergefliest. Beim Verlassen des Wohnzimmers stieß ich mir derart heftig den Fuß, dass ich am nächsten Tag einen Arzt aufsuchen musste. Bis kurz vor Urlaubsende konnte ich nur unter Schmerzen auftreten. Da fielen Kleinigkeiten wie das Nichtvorhandensein von Müllbeuteln, Küchentüchern, adäquater Garderobe, nicht zu findendem USB-Anschluss (möglicherweise ist die Schnittstelle am ziemlich alten Abspielgerät ein solcher, der aber mit 2.0 nichts zu tun hat), einem Besen und eines Staubsaugers(der in der Lage ist, den Fußboden in weniger als 60 Minuten sandfrei zu bekommen) sowie schmutziges Geschirr und Haare an den Badezimmerfliesen nicht weiter ins Gewicht. Ach ja, und nicht zu vergessen die eine! Rolle Toilettenpapier für 4 Personen / Woche.

Und die Reaktion des Vermieters?

Nachdem ich ihm den Entwurf zur Stellungnahme übersandt habe, drohte er direkt mit rechtlichen Schritten, die sein Sohn, der wohl als Anwalt tätig ist, unternehmen würde. Es wurde mir nicht nur unterstellt, ich würde durch diese Rezension versuchen, eine Mietpreisrückerstattung zu erwirken, auch die Verletzung habe ich mir an besagter Stolperfalle nicht zugezogen. Bei derartigen Geschäftspraktiken ist es sicherlich auch dringend nötig, einen Rechtsanwalt in der Familie zu haben.

Fazit:   Völlig überteuerte und unkomfortable Ferienwohnung, in der akute Verletzungsgefahr besteht. Für uns garantiert das erste und letzte mal!

Thomas Pösken, Duisburg